8. Oktober 2012

"You'll get used to that!"


Ich bin jetzt seit einer Woche in Thailand und die Eindrücke überrennen mich!

Hier ist alles anders.
Die Leute, die Läden, die Art wie man miteinander umgeht, der Verkehr, Toiletten, Restaurants, Fortbewegungsmittel, und und und...
Aber von Anfang an.
Bei meiner Ankunft am 29.9. war ich totmüde und sehr aufgeregt. Nachdem mein Gepäck am Flughafen in Chiang Mai erstmal nach Drogen durchsucht wurde und mein Abholer 20min zu spät kam, war ich doch recht froh, als ich dann sicher im Van nachhause saß. "Sicher" ist vielleicht übertrieben. Der Verkehr hier ist doch etwas anders geregelt als in Deutschland. Zum einen ist hier Linksverkehr und es gibt nicht unbedingt Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wahrscheinlich gibt es sie, aber es hält sich keiner dran. Es wird einfach so schnell gefahren, wie grade möglich. Außerdem überholt man sich von allen Seiten, blinkt (natürlich) nicht wenn man die Spur wechselt (die etwas größeren Straßen sind alle zweispurig) und nur, weil man auf einer Abbiegerspur ist, heißt das noch lange nicht, dass man auch wirklich abbiegt. Dazu kommen noch unzählige Scooter, die immer da fahren, wo grade Platz ist. Also auch mal links und rechts zwischen den Autos oder dem Bürgersteig und den Autos. In meinen Augen ist das pures Chaos, aber es scheint ja zu funktionieren. Nur als Fußgänger die Straße zu überqueren ist manchmal etwas schwierig. Immerhin brauch man meist nur in eine Richtung zu schauen, weil es hier sehr viele Einbahnstraßen gibt.
Als ich dann zuhause, im Volunteerhouse, ankam, wurde ich von unserem Programm-Director und 3 weiteren Freiwilligen begrüßt. Wad, der Director, ist Thai und ziemlich nett. Die anderen 3 Volunteers waren Susan und Rose aus Irland und Priscilla aus den Niederlanden. Priscilla ist seit 4 Wochen hier und bleibt noch 8, die anderen beiden sind am Montag nach meiner Ankunft abgereist.
Da ich erst Abends ankam, bekam ich noch ein Abendessen und bin dann recht schnell ins Bett gegangen. Geschlafen hab ich nicht besonders gut, weil es hier doch sehr warm und schwül ist. Priscilla hatte da nur einen Satz zu zu sagen: "You'll get used to that." Oh, und es gibt viele Mücken, but "You'll get used to that, too."
Sonntags hatte ich Zeit mich hier im Haus etwas umzuschauen. Es gibt 3 Schlafzimmer mit insgesamt 9 Betten, 2 Badezimmer, eine Küche mit 3 Kühlschränken drinnen, die eigentliche Kochstelle mit Herd, Arbeitsfläche und Regal draußen (ist hier so üblich) und ein recht geräumiges Wohn- und Esszimmer. Außerdem gibt es im oberen Stockwerk viel Platz im Flur mit einem Bücherregal und Matten zum chillen. Es ist alles in allem wirklich ein nettes Haus, das tatsächlich uns Volunteers "gehört".
Abends ging es dann auf den Sunday Night Market (sehr bunt und voll und wunderschön) und danach in einen Irish Pub um ein Hurling Game anzuschauen. Es war interessant, aber fragt mich nicht wie das funktioniert. Ich habs nicht verstanden. Dort habe ich dann auch Aimee und Alicia kennen gelernt, die beide zur Organisation gehören.
Montags ging es dann mit meinem ersten Orientationday los. PBen, unser Fahrer, der uns zur Arbeit und zurück zum Volunteerhouse bringt, holte mich morgens ab und brachte dann Wad und mich in ein nettes kleines Cafe, in dem mir dieser dann alles über die Kultur und die Lebensweise hier erzählte, was ich seiner Meinung nach wissen muss. Danach gabs mein erstes Thai-Mittagessen mit Stäbchen in einem kleinen Straßenrestaurant. Sehr lecker! Nur etwas scharf. "You'll get used to that." ;)
Abends hatte ich dann noch meine erste Thai-Stunde. Die Sprache ist sehr anders als die europäischen Sprachen, die wir kennen. Es gibt viele Schriftzeichen, die alle für einen bestimmten Sound stehen. Je nachdem wie sich ein Wort anhört, werden die entsprechenden Schriftzeichen benutzt. Wir lernen nur ein paar nützliche Sachen zum reden, aber nicht Lesen und Schreiben.
Dienstags hatte ich dann meinen zweiten Orientationday mit Lisa, der Direktorin vom "Thai Freedom House", die Schule in der ich arbeite. Zusätzlich zu Priscilla und mir arbeiten da noch Romea (aus der Schweiz) und Marché (aus Südafrika), aber die beiden sind nicht mit unserer Organisation hier und leben daher auch nicht in unserem Haus. In der Schule werd ich gemeinsam mit Priscilla die Anfängerklasse in Englisch unterrichten. Unsere Schüler sind zwischen 7 und 41 Jahre alt und entweder Flüchtlinge aus Burma (aus dem Shan-State) oder hilltribe ("Ureinwohner" von Thailand, aber bezeichnen sich selbst nicht als Thai).
Nach ausführlichen Geschichten und der Arbeitsbeschreibung von Lisa, bin ich dann abends zum ersten Mal mit in die Schule gegangen um die Schüler kennen zu lernen und Priscilla im Unterricht zu beobachten. Unterricht ist jeden Abend, Montag bis Samstag. Montag und Dienstag ist Englisch, Mittwoch und Donnerstag Thaiunterricht (das können die Schüler nämlich auch nicht richtig), Freitag kommen Lehrer von einem anderen Projekt meiner Organisation und machen eine Art Kunstunterricht, Samstags ist Shan (das können die Kinder sprechen, aber dort lernen sie es zu lesen und zu schreiben). Die meisten unserer Schüler hatten noch nie davor die Chance zur Schule zu gehen.
Unterricht ist immer abends von 18-20Uhr, da die meisten Schüler tagsüber entweder arbeiten oder in eine Tempelschule gehen. Dort lernen sie allerdings nicht viel und werden aufgrund ihrer Herkunft oft diskriminiert.
Wenn wir nicht unterrichten, bereiten wir Unterricht vor oder bekommen andere Aufgaben. Also meine Woche hier wird stets gut gefüllt sein.
Im Moment ist alles aber etwas chaotisch und hektisch, weil die Schule, das dazugehörige Free Bird Cafe und der dazugehörige Charity-Shop umziehen müssen. Die Miete ist zur Zeit zu hoch, da alles an anderen Orten untergebracht ist. Jetzt hat Lisa ein Haus gefunden, in dem sie alles unterbringen kann, selbst auch eine Wohnung hat und die Miete bezahlbar ist.
Donnerstag und Freitag waren wir (Romea, Priscilla und ich) darum mit Hausputz und Umzug beschäftigt. Neben dem Umzugsstress bin ich noch nicht ganz über meinen Kulturschock hinweg gekommen. Da Romea und Priscilla aber beide schon Erfahrungen mit Dritte Welt Ländern haben und mit allem klar kommen, fühle ich mich auch immer sicherer in allem hier. Es hilft zu sehen, dass es für die beiden hier einfach alles "normal" und okay ist. So, "I'll get used to that."
(Mittwochs davor haben wir Lehrmaterialien sortiert und aussortiert, was nicht mit ins neue Haus muss.) 
Donnerstags hatte ich dann noch meine zweite und letzte Thaistunde. Unsere Lehrerin, Lah, ist etwas verrückt. Aber eigentlich ganz nett. 
Freitag Abend ist dann Leonie bei uns eingezogen. Mit ihr hatte ich schon vor meiner Abreise Kontakt. Sie kommt aus der Nähe von Hamburg und ist ziemlich nett :) 
Samstag war ein ziemlich lustiger Tag! Das Free Bird Cafe hatte einen Yard-Sale (die Sachen aus dem Charity-Shop). Da das Cafe einer Amerikanerin gehört, kamen ziemlich viele andere farangs (Ausländer mit weißer Hautfarbe) die hier wohnen oder grade auf der Reise sind. Wir haben viele Geschichten gehört und eine Menge interessante Leute getroffen. So auch Avery, eine Amerikanerin die auf der Reise ist. Sie hat sich unsere Gruppe für unser Vorhaben am Abend angeschlossen: Wir waren in einer Karaoke-Bar! Das hat wirklich Spaß gemacht :D Davor gab es noch den ein oder anderen Drink am Cocktail Car. Das ist eine Bar in einem Minitransporter, man sitzt auf Plastikstühlen drum herum. Ziemlich chillige Atmosphäre ;)
Morgens um 3:00 Uhr auf dem Heimweg gabs dann noch was zu Essen in einem kleinen Restaurant. Dort habe ich eine betrunkene Französin mit dem Namen Anna kennen gelernt :D
Sonnatgs ist eine weitere Freiwillige aus Südafrika eingezogen. Christin kam morgens um 8:00Uhr an, also lange vorm Aufwachen. Irgendwann sind wir dann aber doch aufgestanden und zu einem Swimmingpool in einem Hotel gefahren. Abends gings wieder auf den Sunday Night Market. Dieses mal hab ich mich auch getraut geröstete Grillen zu essen. Sind nicht soo spektakulär. Nächstes mal probier ich was größeres.
Da wir montags erst ab 17:00Uhr arbeiten müssen, sind Priscilla und ich heute zu einem der wichtigsten und größten Tempel der Stadt gefahren und haben ihn uns angeschaut. Er ist auf einem ziemlich hohen Berg, man kann von dort die ganze Stadt sehen. Es war fast wie in einer anderen Welt zwischen den ganzen Buddhas und Mönchen dort. Wir wurden auch von einem Mönch gesegnet und durften ein Bild mit ihm machen. Das ist sonst nicht üblich, aber wir blieben eine ganze Weile in dem Tempel sitzen um dem Mönch bei Segnungen zuzuschauen, deshalb hat er gefragt ob wir Bilder machen wollen. Es war alles sehr spannend! Quite an experience. 
Um 16:30Uhr wurden wir dann abgeholt und es ging in die Schule. Meine Aufgabe ist es, Einzelunterricht mit Schülern zu machen, die noch nicht so weit sind wie die anderen. Es beschränkt sich im Moment darauf das Alphabet mit ihnen zu üben, also die Buchstaben und vor allem, wie man sie ausspricht. 

So viel also zu meiner ersten Woche. Es sind viele Informationen, ich weiß :) Es sind so viele neue Erfahrungen, die hier auf mich einprasseln und die ich unbedingt teilen möchte ;)

Bilder folgen bald!






I'm in Thailand for a little over a week now and all the new impressions are overwhelming!
Everything is different here. 
The people, shops, the way people act around each other, the traffic, restrooms, restaurants, ways of transportation, and so on...
Well, lets start at the beginning.
When I arrived I was super tired and very excited.
After my luggage got searched for drugs at Chiang Mai airport and my driver was 20minutes late I was really happy when I finally sat safely in the van on the way home. „Safely“ might be exaggerated. The traffic here is slightly different from Germany. First of all they drive on the left side and then there aren't any speedlimits. They probably exsist but no one cares. You basically drive as fast as possible. Then, one can just pass you on both sides and when a car wants to change lanes there is no need to set your blinker and only because you drive on the turning lane doesn't mean you're really turning. Additionally there are numerous scooters everywhere. Between cars, between cars and the sidewalk, just everywhere. Perfect chaos to me, but it seems to work. It's just a little dangerous to cross the street as a pedestrian. At least most of the times one only has to look in one direction because most of the streets are one way roads.
When I finally arrived at the volunteer house our programm director and 3 other volunteers welcomed me. Wad, the director, is Thai and pretty cool.
The other three volunteers were Susan and Rose from Ireland and Priscilla from the Netherlands. Priscilla has been here for 4 weeks and is going to stay another 8. The other two left the monday after I arrived.
Since I arrived at night they had some dinner for me and I went to bed very soon after that. I didn't sleep very well though because it is way to hot and humid here. The only sentence I heard from Priscilla was `You'll get used to that.´ Oh, and there are millions of moskitos, but `You'll get used to that, too.´
On sunday I had time to explore the house a little. We have 3 bedrooms with all in all 9 beds, 2 bathrooms, a kitchen with 3 fridges, the main cooking place with a stove, working space and a cupboard is outside (which is common here) and a quite big living and dining room. Upstairs we also have some room in the hallway with some mattresses and a bookshelf full of books.
All in all it's a sweet house and belongs to us volunteers.
On sunday night we went to the night market (colorful, full with people and kind of amazing) and afterwards to an Irish pub to watch a hurling game. That was interesting, but don't ask about the rules. I'm not sure if I understood them. In the Irish Pub I also met Alicia and Aimee, who work for the organisation that I'm here with.
On monday my first orientationday started. PBen, our driver, who brings us to our workplace and picks us up after work, picked me up in the morning and took Wad and me to a nice little café where Wad told me a lot about the culture and the way of life here. After that I had my first Thai-lunch with chopsticks. This was in one of the street restaurants. It tasted very good! Just a little spicy, but I guess I'll get used to that ;)
At night I also had my first Thai class. The writing signs here stand for certain sounds. So you basically write down how a word sounds. That is pretty interesting if you think about it. We only learn some useful words and phrases but no writing and reading. That would be too hard.
On tuesday I had my second orientationday with Lisa, the director of the School that I'm working in. It's called 'Thai Freedom House'. Together with Priscilla and me there are two more volunteers, Romea (Suiss) and Marché (South African) who came without organisations and are not staying with us because of that. At school I'll be teaching English in an ABC/Beginner class together with Priscilla. Our students are between 7 and 41 years old and are either refugees from Shan-State in Burma or hilltribe people (indigenous people from Thailand).
After detailed stories and a great job subscription from Lisa I had my first class that night. I went to the school to get to know the stundents and observed Priscilla teaching the class. Class is everynight, monday through saturday. Monday and tuesday the students have English, wednesday and thursday Thai (because they don't really speak that language right), friday they have an arts class with other volunteers from my organisation and on saturday they have Shan class (the students speak that language but learn how to write and read it there). Most of the students we had have never been to school before.
Class is always in the evening from 6pm til 8pm because most of the students work during the day. Some of them also go to temple schools. But they don't learn a lot there.
When we're not teaching, we work on our lesson plans or have different tasks to do. So my week is actually pretty packed here. At the moment everything is a little chaotic though, because the school, the free bird café that belongs to it and the charity shop that belongs to it, have to move. The rent is too hight because everthing is in different places. Now Lisa found a house with enough room for everything and even an appartement for her. And the rent is reasonable. 
Thursday and friday Priscilla, Romea and I cleaned the new house and started to move stuff over there. Besides the moving stress I'm not totally over my culture shock yet. If I ever told anyone I had one in the States, this one is on a complete different level. But since Romea and Priscilla both had already experience with third world countries and are totally at ease with everything here I'm actually not too overwhelmed anymore. With their relaxed attitude towards everything they are helping me a lot. So, 'I'll get used to that.'
Thursday night I had my second and last Thai class. The teacher, Lah, is pretty crazy. But also nice. 
Friday night Leonie moved in the volunteer house. I was already in contact with here before I arrived here. She is from Germany, too, and she is really nice :)
Saturday was a fun day! The Free Bid Café had a yard sale with the stuff from the charity shop. Lisa, the director, is from Missouri, so there where a lot of other farangs (westeners with white skin color) at the yard sale. We met a bunch of interesting people with the most different stories.
We also met Avery there, a girl from Colorado who is travelling through Thailand by herself. We invited her to spend the evening with all of us. First we had a couple of drinks at the Cocktail Car, a small transporter with a bar in the back. People sit around it on plastic chairs, it's a pretty relaxed atmosphere ;) After that we went to a karaoke bar! That was so much fun! 
On the way home we stopped in a small restaurant to get something to eat. There I met a pretty drunk french girl at 3am and her name is Anna :D
On sunday morning another volunteer arrived. Christine from South Africa. She came at 8 in the morning, so a long time before all of us got up. After we all got up and had breakfast we decided to go to a swimmingpool. At night we went to the sunday night market again. This time I actually ate some fried crickets. They are not that exciting. Maybe next time I'll try something bigger.
Since we only have to work at 5pm on monday, Priscilla and I went to the biggest and most important buddhist temple in Chiang Mai. It is on a mountain right outside the city. From up there we could see the whole city! Being in that temple felt like being in a different world to me, between all those buddhas and monks. One of the monks blessed us with holy water there and allowed us to take pictures with him, too. That is unusual, but Priscilla and I stayed around his part of the temple for quite a while to watch him and to look at the beautiful buddha statues around him.
It was quite an experience!
At 4:30pm we got picked up at home to go to school. My task is to have one on one English classes with the students who are behind. Right now I basically teach them the alphabet, learning the letters and the way they are pronounced in a word.

Well, so much to my first week! So much information, I know :) I'm making so many new experiences that I really want to share them all ;)

Pictures are coming soon!








2 Kommentare:

  1. Wow, very nice article and in two languages (i don't want to imagine how much time it took to writ it =P)

    But cos of that you have now one reader more, my lithuanian mentor! =)

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    1. It's actually not too bad ;) I write it in German first, which takes the longest, but the translating is the easy part.
      Nice! I hoped it was worth it ;)

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