Ich
bin jetzt seit einer Woche in Thailand und die Eindrücke überrennen
mich!
Hier
ist alles anders.
Die
Leute, die Läden, die Art wie man miteinander umgeht, der Verkehr,
Toiletten, Restaurants, Fortbewegungsmittel, und und und...
Aber
von Anfang an.
Bei
meiner Ankunft am 29.9. war ich totmüde und sehr aufgeregt. Nachdem
mein Gepäck am Flughafen in Chiang Mai erstmal nach Drogen
durchsucht wurde und mein Abholer 20min zu spät kam, war ich doch
recht froh, als ich dann sicher im Van nachhause saß. "Sicher"
ist vielleicht übertrieben. Der Verkehr hier ist doch etwas anders
geregelt als in Deutschland. Zum einen ist hier Linksverkehr und es
gibt nicht unbedingt Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wahrscheinlich
gibt es sie, aber es hält sich keiner dran. Es wird einfach so
schnell gefahren, wie grade möglich. Außerdem überholt man sich
von allen Seiten, blinkt (natürlich) nicht wenn man die Spur
wechselt (die etwas größeren Straßen sind alle zweispurig) und
nur, weil man auf einer Abbiegerspur ist, heißt das noch lange
nicht, dass man auch wirklich abbiegt. Dazu kommen noch unzählige
Scooter, die immer da fahren, wo grade Platz ist. Also auch mal links
und rechts zwischen den Autos oder dem Bürgersteig und den Autos. In
meinen Augen ist das pures Chaos, aber es scheint ja zu
funktionieren. Nur als Fußgänger die Straße zu überqueren ist
manchmal etwas schwierig. Immerhin brauch man meist nur in eine
Richtung zu schauen, weil es hier sehr viele Einbahnstraßen gibt.
Als
ich dann zuhause, im Volunteerhouse, ankam, wurde ich von unserem
Programm-Director und 3 weiteren Freiwilligen begrüßt. Wad, der
Director, ist Thai und ziemlich nett. Die anderen 3 Volunteers waren
Susan und Rose aus Irland und Priscilla aus den Niederlanden.
Priscilla ist seit 4 Wochen hier und bleibt noch 8, die anderen
beiden sind am Montag nach meiner Ankunft abgereist.
Da
ich erst Abends ankam, bekam ich noch ein Abendessen und bin dann
recht schnell ins Bett gegangen. Geschlafen hab ich nicht besonders
gut, weil es hier doch sehr warm und schwül ist. Priscilla hatte da
nur einen Satz zu zu sagen: "You'll get used to that." Oh,
und es gibt viele Mücken, but "You'll get used to that, too."
Sonntags
hatte ich Zeit mich hier im Haus etwas umzuschauen. Es gibt 3
Schlafzimmer mit insgesamt 9 Betten, 2 Badezimmer, eine Küche mit 3
Kühlschränken drinnen, die eigentliche Kochstelle mit Herd,
Arbeitsfläche und Regal draußen (ist hier so üblich) und ein recht
geräumiges Wohn- und Esszimmer. Außerdem gibt es im oberen
Stockwerk viel Platz im Flur mit einem Bücherregal und Matten zum
chillen. Es ist alles in allem wirklich ein nettes Haus, das
tatsächlich uns Volunteers "gehört".
Abends
ging es dann auf den Sunday Night Market (sehr bunt und voll und
wunderschön) und danach in einen Irish Pub um ein Hurling Game
anzuschauen. Es war interessant, aber fragt mich nicht wie das
funktioniert. Ich habs nicht verstanden. Dort habe ich dann auch
Aimee und Alicia kennen gelernt, die beide zur Organisation gehören.
Montags
ging es dann mit meinem ersten Orientationday los. PBen, unser
Fahrer, der uns zur Arbeit und zurück zum Volunteerhouse bringt,
holte mich morgens ab und brachte dann Wad und mich in ein nettes
kleines Cafe, in dem mir dieser dann alles über die Kultur und die
Lebensweise hier erzählte, was ich seiner Meinung nach wissen muss.
Danach gabs mein erstes Thai-Mittagessen mit Stäbchen in einem
kleinen Straßenrestaurant. Sehr lecker! Nur etwas scharf. "You'll
get used to that." ;)
Abends
hatte ich dann noch meine erste Thai-Stunde. Die Sprache ist sehr
anders als die europäischen Sprachen, die wir kennen. Es gibt viele
Schriftzeichen, die alle für einen bestimmten Sound stehen. Je
nachdem wie sich ein Wort anhört, werden die entsprechenden
Schriftzeichen benutzt. Wir lernen nur ein paar nützliche Sachen zum
reden, aber nicht Lesen und Schreiben.
Dienstags
hatte ich dann meinen zweiten Orientationday mit Lisa, der Direktorin
vom "Thai Freedom House", die Schule in der ich arbeite.
Zusätzlich zu Priscilla und mir arbeiten da noch Romea (aus der
Schweiz) und Marché (aus Südafrika), aber die beiden sind nicht mit
unserer Organisation hier und leben daher auch nicht in unserem Haus.
In der Schule werd ich gemeinsam mit Priscilla die Anfängerklasse in
Englisch unterrichten. Unsere Schüler sind zwischen 7 und 41 Jahre
alt und entweder Flüchtlinge aus Burma (aus dem Shan-State) oder
hilltribe ("Ureinwohner" von Thailand, aber bezeichnen sich
selbst nicht als Thai).
Nach
ausführlichen Geschichten und der Arbeitsbeschreibung von Lisa, bin
ich dann abends zum ersten Mal mit in die Schule gegangen um die
Schüler kennen zu lernen und Priscilla im Unterricht zu beobachten.
Unterricht ist jeden Abend, Montag bis Samstag. Montag und Dienstag
ist Englisch, Mittwoch und Donnerstag Thaiunterricht (das können die
Schüler nämlich auch nicht richtig), Freitag kommen Lehrer von
einem anderen Projekt meiner Organisation und machen eine Art
Kunstunterricht, Samstags ist Shan (das können die Kinder sprechen,
aber dort lernen sie es zu lesen und zu schreiben). Die meisten
unserer Schüler hatten noch nie davor die Chance zur Schule zu
gehen.
Unterricht
ist immer abends von 18-20Uhr, da die meisten Schüler tagsüber
entweder arbeiten oder in eine Tempelschule gehen. Dort lernen sie
allerdings nicht viel und werden aufgrund ihrer Herkunft oft
diskriminiert.
Wenn
wir nicht unterrichten, bereiten wir Unterricht vor oder bekommen
andere Aufgaben. Also meine Woche hier wird stets gut gefüllt sein.
Im
Moment ist alles aber etwas chaotisch und hektisch, weil die Schule,
das dazugehörige Free Bird Cafe und der dazugehörige Charity-Shop
umziehen müssen. Die Miete ist zur Zeit zu hoch, da alles an anderen
Orten untergebracht ist. Jetzt hat Lisa ein Haus gefunden, in dem sie
alles unterbringen kann, selbst auch eine Wohnung hat und die Miete
bezahlbar ist.
Donnerstag
und Freitag waren wir (Romea, Priscilla und ich) darum mit Hausputz
und Umzug beschäftigt. Neben dem Umzugsstress bin ich noch nicht
ganz über meinen Kulturschock hinweg gekommen. Da Romea und
Priscilla aber beide schon Erfahrungen mit Dritte Welt Ländern haben
und mit allem klar kommen, fühle ich mich auch immer sicherer in
allem hier. Es hilft zu sehen, dass es für die beiden hier einfach
alles "normal" und okay ist. So, "I'll get used to
that."
(Mittwochs
davor haben wir Lehrmaterialien sortiert und aussortiert, was nicht
mit ins neue Haus muss.)
Donnerstags
hatte ich dann noch meine zweite und letzte Thaistunde. Unsere
Lehrerin, Lah, ist etwas verrückt. Aber eigentlich ganz nett.
Freitag
Abend ist dann Leonie bei uns eingezogen. Mit ihr hatte ich schon vor
meiner Abreise Kontakt. Sie kommt aus der Nähe von Hamburg und ist
ziemlich nett :)
Samstag
war ein ziemlich lustiger Tag! Das Free Bird Cafe hatte einen
Yard-Sale (die Sachen aus dem Charity-Shop). Da das Cafe einer
Amerikanerin gehört, kamen ziemlich viele andere farangs (Ausländer
mit weißer Hautfarbe) die hier wohnen oder grade auf der Reise sind.
Wir haben viele Geschichten gehört und eine Menge interessante Leute
getroffen. So auch Avery, eine Amerikanerin die auf der Reise ist.
Sie hat sich unsere Gruppe für unser Vorhaben am Abend
angeschlossen: Wir waren in einer Karaoke-Bar! Das hat wirklich Spaß
gemacht :D Davor gab es noch den ein oder anderen Drink am Cocktail
Car. Das ist eine Bar in einem Minitransporter, man sitzt auf
Plastikstühlen drum herum. Ziemlich chillige Atmosphäre ;)
Morgens
um 3:00 Uhr auf dem Heimweg gabs dann noch was zu Essen in einem
kleinen Restaurant. Dort habe ich eine betrunkene Französin mit dem
Namen Anna kennen gelernt :D
Sonnatgs
ist eine weitere Freiwillige aus Südafrika eingezogen. Christin kam
morgens um 8:00Uhr an, also lange vorm Aufwachen. Irgendwann sind wir
dann aber doch aufgestanden und zu einem Swimmingpool in einem Hotel
gefahren. Abends gings wieder auf den Sunday Night Market. Dieses mal
hab ich mich auch getraut geröstete Grillen zu essen. Sind nicht soo
spektakulär. Nächstes mal probier ich was größeres.
Da
wir montags erst ab 17:00Uhr arbeiten müssen, sind Priscilla und ich
heute zu einem der wichtigsten und größten Tempel der Stadt
gefahren und haben ihn uns angeschaut. Er ist auf einem ziemlich
hohen Berg, man kann von dort die ganze Stadt sehen. Es war fast wie
in einer anderen Welt zwischen den ganzen Buddhas und Mönchen dort.
Wir wurden auch von einem Mönch gesegnet und durften ein Bild mit
ihm machen. Das ist sonst nicht üblich, aber wir blieben eine ganze
Weile in dem Tempel sitzen um dem Mönch bei Segnungen zuzuschauen,
deshalb hat er gefragt ob wir Bilder machen wollen. Es war alles sehr
spannend! Quite an experience.
Um
16:30Uhr wurden wir dann abgeholt und es ging in die Schule. Meine
Aufgabe ist es, Einzelunterricht mit Schülern zu machen, die noch
nicht so weit sind wie die anderen. Es beschränkt sich im Moment
darauf das Alphabet mit ihnen zu üben, also die Buchstaben und vor
allem, wie man sie ausspricht.
So
viel also zu meiner ersten Woche. Es sind viele Informationen, ich
weiß :) Es sind so viele neue Erfahrungen, die hier auf mich
einprasseln und die ich unbedingt teilen möchte ;)
Bilder
folgen bald!
I'm
in Thailand for a little over a week now and all the new impressions
are overwhelming!
Everything
is different here.
The people, shops, the way people act around
each other, the traffic, restrooms, restaurants, ways of
transportation, and so on...
Well,
lets start at the beginning.
When I arrived I was super tired and
very excited.
After
my luggage got searched for drugs at Chiang Mai airport and my driver
was 20minutes late I was really happy when I finally sat safely in
the van on the way home. „Safely“ might be exaggerated. The
traffic here is slightly different from Germany. First of all they
drive on the left side and then there aren't any speedlimits. They
probably exsist but no one cares. You basically drive as fast as
possible. Then, one can just pass you on both sides and when a car
wants to change lanes there is no need to set your blinker and only
because you drive on the turning lane doesn't mean you're really
turning. Additionally there are numerous scooters everywhere. Between
cars, between cars and the sidewalk, just everywhere. Perfect chaos
to me, but it seems to work. It's just a little dangerous to cross
the street as a pedestrian. At least most of the times one only has
to look in one direction because most of the streets are one way
roads.
When
I finally arrived at the volunteer house our programm director and 3
other volunteers welcomed me. Wad, the director, is Thai and pretty
cool.
The
other three volunteers were Susan and Rose from Ireland and Priscilla
from the Netherlands. Priscilla has been here for 4 weeks and is
going to stay another 8. The other two left the monday after I
arrived.
Since
I arrived at night they had some dinner for me and I went to bed very
soon after that. I didn't sleep very well though because it is way to
hot and humid here. The only sentence I heard from Priscilla was
`You'll get used to that.´ Oh, and there are millions of moskitos,
but `You'll get used to that, too.´
On
sunday I had time to explore the house a little. We have 3 bedrooms
with all in all 9 beds, 2 bathrooms, a kitchen with 3 fridges, the
main cooking place with a stove, working space and a cupboard is
outside (which is common here) and a quite big living and dining
room. Upstairs we also have some room in the hallway with some
mattresses and a bookshelf full of books.
All
in all it's a sweet house and belongs to us volunteers.
On
sunday night we went to the night market (colorful, full with people
and kind of amazing) and afterwards to an Irish pub to watch a
hurling game. That was interesting, but don't ask about the rules.
I'm not sure if I understood them. In the Irish Pub I also met Alicia
and Aimee, who work for the organisation that I'm here with.
On
monday my first orientationday started. PBen, our driver, who brings
us to our workplace and picks us up after work, picked me up in the
morning and took Wad and me to a nice little café where Wad told me
a lot about the culture and the way of life here. After that I had my
first Thai-lunch with chopsticks. This was in one of the street
restaurants. It tasted very good! Just a little spicy, but I guess
I'll get used to that ;)
At night I also had my first Thai class.
The writing signs here stand for certain sounds. So you basically
write down how a word sounds. That is pretty interesting if you think
about it. We only learn some useful words and phrases but no writing
and reading. That would be too hard.
On
tuesday I had my second orientationday with Lisa, the director of the
School that I'm working in. It's called 'Thai Freedom House'.
Together with Priscilla and me there are two more volunteers, Romea
(Suiss) and Marché (South African) who came without organisations
and are not staying with us because of that. At school I'll be
teaching English in an ABC/Beginner class together with Priscilla.
Our students are between 7 and 41 years old and are either refugees
from Shan-State in Burma or hilltribe people (indigenous people from
Thailand).
After
detailed stories and a great job subscription from Lisa I had my
first class that night. I went to the school to get to know the
stundents and observed Priscilla teaching the class. Class is
everynight, monday through saturday. Monday and tuesday the students
have English, wednesday and thursday Thai (because they don't really
speak that language right), friday they have an arts class with other
volunteers from my organisation and on saturday they have Shan class
(the students speak that language but learn how to write and read it
there). Most of the students we had have never been to school
before.
Class is always in the evening from 6pm til 8pm because
most of the students work during the day. Some of them also go to
temple schools. But they don't learn a lot there.
When
we're not teaching, we work on our lesson plans or have different
tasks to do. So my week is actually pretty packed here. At the moment
everything is a little chaotic though, because the school, the free
bird café that belongs to it and the charity shop that belongs to
it, have to move. The rent is too hight because everthing is in
different places. Now Lisa found a house with enough room for
everything and even an appartement for her. And the rent is
reasonable.
Thursday and friday Priscilla, Romea and I cleaned the
new house and started to move stuff over there. Besides the moving
stress I'm not totally over my culture shock yet. If I ever told
anyone I had one in the States, this one is on a complete different
level. But since Romea and Priscilla both had already experience with
third world countries and are totally at ease with everything here
I'm actually not too overwhelmed anymore. With their relaxed attitude
towards everything they are helping me a lot. So, 'I'll get used to
that.'
Thursday night I had my second and last Thai class. The
teacher, Lah, is pretty crazy. But also nice.
Friday night Leonie
moved in the volunteer house. I was already in contact with here
before I arrived here. She is from Germany, too, and she is really
nice :)
Saturday
was a fun day! The Free Bid Café had a yard sale with the stuff from
the charity shop. Lisa, the director, is from Missouri, so there
where a lot of other farangs (westeners with white skin color) at the
yard sale. We met a bunch of interesting people with the most
different stories.
We
also met Avery there, a girl from Colorado who is travelling through
Thailand by herself. We invited her to spend the evening with all of
us. First we had a couple of drinks at the Cocktail Car, a small
transporter with a bar in the back. People sit around it on plastic
chairs, it's a pretty relaxed atmosphere ;) After that we went to a
karaoke bar! That was so much fun!
On the way home we stopped in a
small restaurant to get something to eat. There I met a pretty drunk
french girl at 3am and her name is Anna :D
On
sunday morning another volunteer arrived. Christine from South
Africa. She came at 8 in the morning, so a long time before all of us
got up. After we all got up and had breakfast we decided to go to a
swimmingpool. At night we went to the sunday night market again. This
time I actually ate some fried crickets. They are not that exciting.
Maybe next time I'll try something bigger.
Since
we only have to work at 5pm on monday, Priscilla and I went to the
biggest and most important buddhist temple in Chiang Mai. It is on a
mountain right outside the city. From up there we could see the whole
city! Being in that temple felt like being in a different world to
me, between all those buddhas and monks. One of the monks blessed us
with holy water there and allowed us to take pictures with him, too.
That is unusual, but Priscilla and I stayed around his part of the
temple for quite a while to watch him and to look at the beautiful
buddha statues around him.
It
was quite an experience!
At
4:30pm we got picked up at home to go to school. My task is to have
one on one English classes with the students who are behind. Right
now I basically teach them the alphabet, learning the letters and the
way they are pronounced in a word.
Well,
so much to my first week! So much information, I know :) I'm making
so many new experiences that I really want to share them all ;)
Pictures
are coming soon!
Wow, very nice article and in two languages (i don't want to imagine how much time it took to writ it =P)
AntwortenLöschenBut cos of that you have now one reader more, my lithuanian mentor! =)
It's actually not too bad ;) I write it in German first, which takes the longest, but the translating is the easy part.
LöschenNice! I hoped it was worth it ;)